Das Vertrauen der spanischen Bevölkerung in das öffentliche Gesundheitswesen ist erneut gesunken. Aus dem aktuellen Gesundheitsbarometer geht hervor, dass nur noch 49 Prozent der Befragten der Meinung sind, dass das Gesundheitssystem gut funktioniert. Das sind vier Prozentpunkte weniger als bei der letzten Erhebung.
Die Umfrage wurde im November vom CIS im Auftrag des Gesundheitsministeriums durchgeführt. Die allgemeine Bewertung des öffentlichen Gesundheitswesens sank von 6,13 auf 5,89. Obwohl die meisten Menschen weiterhin das öffentliche Gesundheitswesen in Anspruch nehmen, wächst die Unzufriedenheit deutlich.
Auch Menschen mit einer privaten Krankenversicherung entscheiden sich bei schweren Gesundheitsproblemen oft für die öffentliche Gesundheitsversorgung. Fast zwei Drittel dieser Gruppe geben an, dass sie lieber in ein öffentliches Krankenhaus als in eine Privatklinik gehen würden. Dieser Prozentsatz ist sogar leicht gestiegen.
Bei verschiedenen Formen der Gesundheitsversorgung nimmt die Präferenz für das öffentliche System zu. So entscheiden sich 69 Prozent für die öffentliche Grundversorgung, wie zum Beispiel den Hausarzt. Bei der fachärztlichen Versorgung sind es 59 Prozent und bei Krankenhausaufenthalten über 74 Prozent. Die Notfallversorgung bleibt stabil bei rund 70 Prozent.
Der größte Ärger bleibt die Wartezeit. Nur 22 Prozent erhielten am selben oder am nächsten Tag einen Termin beim Hausarzt. Mehr als die Hälfte musste eine Woche oder länger warten. Im Durchschnitt dauert es fast zehn Tage, bis jemand einen Termin beim Hausarzt bekommt.
Bei der fachärztlichen Versorgung sind die Wartezeiten noch länger. Patienten warten durchschnittlich 128 Tage auf einen Termin, jeder Vierte sogar länger als sechs Monate. Nach dem ersten Besuch dauert es durchschnittlich noch fast 58 Tage, bis eine Diagnose gestellt wird.
Dennoch sind viele Menschen mit der Versorgung, die sie letztendlich erhalten, zufrieden. Mehr als 80 Prozent schätzen die Behandlung im Gesundheitszentrum, insbesondere aufgrund des Einsatzes der Ärzte und Pflegekräfte. Bei der fachärztlichen Versorgung sind mehr als 76 Prozent mit der persönlichen Betreuung zufrieden.
Bei medizinischen Untersuchungen ist eine leichte Verbesserung zu verzeichnen. Die Hälfte der Menschen erhielt innerhalb eines Monats eine Ultraschalluntersuchung, eine CT-Untersuchung oder eine MRT-Untersuchung. Bei Koloskopien ist die Wartezeit nach wie vor lang, aber im Durchschnitt 40 Tage kürzer als zuvor.
Quelle: Agenturen





